Unsere Welt neu denken – eine Einladung

Die Kürzest-Version (ein Neujahrswunsch von Sandra / Autor Johann Wilhelm Wilms):
«Ob ein Jahr neu wird, liegt nicht am Kalender, nicht an der Uhr.
Ob ein Jahr neu wird, liegt an uns.»

Die Kurz-Version („neudeutsch: management summary“) nach Dalai Lama:
«Der Planet braucht keine erfolgreichen Menschen mehr, der Planet braucht dringend Friedensstifter, Heiler, Erneuerer, Geschichtenerzähler und Liebende aller Arten. Er braucht Menschen mit Zivilcourage, bereit, sich dafür einzusetzen, die Welt lebenswert und menschlich zu gestalten. Diese Qualitäten haben wenig mit der Art Erfolg zu tun, die in unseren Kulturen verbreitet ist.»
(Aus dem GEA-Waldviertler-Newsletter von Heini Staudinger am 5.1.2022)

In diesem Sinne: schaffen wir uns gemeinsam ein gutes neues Jahr!

Die Langversion mit spontan ausgewählten Zitaten aus dem gleichnamigen Buch:

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Die Gedanken sind frei

Zum internationalen Tag der Menschenrechte am 10.Dezember
Wir leben gerade in einer schizophrenen Welt-Entwicklung. Den meisten Menschen – wenn sie mal still und ehrlich in sich hineinhorchen – ist klar, dass es so nicht weitergehen kann. Die politischen Kräfte und Instanzen sind am Hyperventilieren, jene Instanzen welche bislang ethisch-moralisch richtungweisend waren, sind unglaubwürdig geworden, die wissenschaftlichen Autoritäten widersprechen sich gegenseitig und die Medien multiplizieren das richtungslose Gegacker ins Unermessliche: „just in time“ und weltweit. Aus den ach-so-entwickelten Teilen der Welt ist derzeit nicht zu erwarten, dass ein neues Lied angestimmt wird: da dominiert immer noch die altbekannte Logik von „mehr desselben“. Wir sind ökologisch, gesellschaftlich, wirtschaftlich und bald auch psychisch am „Ende unseres Lateins“.

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Kunst des Müssiggangs

Robert Wringham, Ich bin raus – Wege aus der Arbeit, dem Konsum und der Verzweiflung, Heyne München, 2.Auflage 2018

Der Journalist und Humorist Robert Wringham (geb. 1982) ist Herausgeber des Magazins „New Escapologist“. Er lebt abwechselnd in seiner Heimat Schottland (Glasgow) und in Kanada (Montreal). Der biographischen Metapher des Entfesselungskünstlers Houdini entlang entwickelt er eine differenzierte „Lehre des Ausstiegs“ aus einer neoliberalen und kapitalistischen Leistungs- und Erfolgslogik. Der grundsätzlichen – durchaus an uralte philosophische Denktraditionen anknüpfenden – Systemkritik begegnet er weniger mit politischen Forderungen als vielmehr mit einer konsequenten Anleitung zum individuellen und persönlichen Handeln. Sozusagen ein: Befreie Dich selbst! Es ist gar nicht so schwierig, braucht bloss etwas List, den Mut zum Unkonventionellen und die Bereitschaft, sich ab und zu in freiwilliger Selbstbeschränkung zu üben. Dabei verändert sich Dein Blick und Du lernst mehr und mehr, in diesem Lebensstil Deinen persönlichen Netto-Gewinn zu erkennen.

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Zum Glück gibt es Paech

Nein, kein Druckfehler. Wenn es auch tatsächlich entscheidend ist anzuerkennen, dass Leben auf dieser Erde stets von Polaritäten geprägt ist: kein Tag ohne Nacht, kein Sommer ohne Winter, kein Geboren-werden ohne Sterben, kein Anfang ohne Ende, kein Glück ohne Pech – oder zumindest kein immerwährendes Glück. Doch an dieser Stelle geht es wirklich um Paech ….

Der Volkswirtschafter Niko Paech ist mir schon vor vielen Jahren aufgefallen, als er sich im Rahmen der INWO (Initiative für eine natürliche Wirtschaftsordnung) zu Fragen der Zins- und Bodenpolitik im Sinne von Silvio Gesell äusserte. Dass das herrschende Geld-System gravierende „Konstruktionsfehler“ aufweist und letztlich der ungleichen Verteilung von Gütern, Mitteln und schliesslich von Macht Vorschub leistet, wurde schon vielfach festgestellt. (So kannte etwa die jüdische Tradition die Praxis des Jobeljahres, welche nach jeweils 49 Jahren ein Jahr des allgemeinen Schuldenerlasses vorschrieb. Mehr zum Erlassjahr bei Wikipedia)

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„Ich brauche nicht mehr“

„Ich brauche nicht mehr“ von Ines Maria Eckermann, Tectum Wissenschaftsverlag 2019
I.M.Eckermann gibt mit diesem umfangreichen Buch einen guten Abriss über einen anspruchsvollen Themenbogen: Glück und Lebenskunst in der antiken, griechischen Philosophie, die keineswegs neue Sucht des „immer mehr“ (Pleonexia), welche sie als dem Kapitalismus und Konsumismus eigen beschreibt. Schliesslich wird detailreich und unterhaltsam dargelegt, welche Rolle Medien und Marketing in einer kapitalistischen Welt einnehmen. Dass die sattsam bekannten „Grenzen der Wachstumsgesellschaft“, die Ressourcenknappheiten sowie die Umweltbelastungen ein Umdenken erfordern, wirkt heutzutage recht offensichtlich und nachvollziehbar. Die Autorin liefert viele konkrete Ideen und Tipps zu einem minimalistischen, rücksichtsvollen und nachhaltigen Lebensstil und plädiert für eine Konsumgelassenheit. Wenn der Schreibstil zuweilen auch etwas salopp und leichtfüssig daherkommt, so sind die Gedankengänge jedenfalls umfassend und fundiert und das Buch liest sich locker. I.M.Eckermann scheut nicht zurück vor sehr kritischen Gedanken zum zuweilen paradoxen Verständnis von Arbeit und sie hat viele ihrer Anregungen auch selbst ausprobiert. Vor allem die fundierten Bezüge zur griechischen Philosophie scheinen mir sehr erhellend und einleuchtend und machen deutlich, dass die Suche nach Glück, Erfüllung und Gelassenheit alle Kulturen durchdringt; Lebenskunst als ur-menschliches Thema.

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