Ein programatisches Zitat des Dalai Lama hat mich in der Vorbereitung unseres Reiseprojektes besonders beeindruckt. Im Dialog mit Erzbischof Desmond Tutu sagte der Dalai Lama:
„Wenn ich einen Menschen treffe, …. versuche ich immer, mich auf einer grundlegenden menschlichen Ebene auf ihn zu beziehen. Auf dieser Ebene weiss ich, dass der andere genau wie ich sein Glück finden und weniger Probleme und Schwierigkeiten in seinem Leben haben will. Egal, ob ich nur mit einer Person oder vor einer grossen Gruppe spreche, ich betrachte mich immer zuerst als ein weiteres menschliches Wesen unter vielen. Dann ist es nicht einmal nötig, dass ich mich vorstelle. Wenn ich mich dagegen im Umgang mit ihnen als ein anderer sehe – als Buddhist, als Tibeter und so weiter -, baue ich Mauern auf, die mich von ihnen fernhalten. Und wenn ich im Umgang mit ihnen daran denke, dass ich der vierzehnte Dalai Lama bin, schaffe ich die Grundlage für meine eigene Trennung und Einsamkeit. Schliesslich gibt es auf der ganzen Welt nur einen Dalai Lama. Wenn ich mich dagegen primär als Mitmenschen sehe, habe ich mehr als sieben Milliarden Artgenossen,. mit denen ich mich tief verbunden fühlen kann. Und das ist wundervoll, nicht wahr? Was soll uns noch Angst und Sorgen machen, wenn sieben Milliarden Menschen mit uns sind?“
In: Dalai Lama – Desmond Tutu, Das Buch der Freude, Lotos-Verlag 2016
(Red. Douglas Abrams), Seite 115f