Wir stehen in der Vorbereitung zu unserer zweiten grösseren Reise-Schlaufe: mit der Fähre von Genua nach Palermo. Die Spätherbst-Monate wollen wir der Erkundung Siziliens sowie des italienischen Mezzogiorno (Kalabrien, Apulien, Basilikata) widmen und dabei auch wieder beim einen oder andern Workaway-Einsatz in die lokalen Lebenswelten eintauchen.
Roberto Saviano / Giovanni di Lorenzo,
Erklär mir Italien! – wie kann man ein Land lieben, das einen zur Verzweiflung treibt?
Kiepenheuer & Witsch Verlag, Köln 2017
Eine Freundin hat uns auf dieses spannende Buch aufmerksam gemacht und dieses als Einführungslektüre empfohlen. Warum ist (Süd-)Italien wie es ist? Weshalb einerseits diese ansteckende Herzlichkeit und Lebensfreude – und anderseits dieses ständige Unbehagen bezüglich undurchsichtiger (mafiöser) Absichten?
Der Schriftsteller Roberto Saviano hatte mit seinem Buch „Gomorrha“ eine scharfsinnige und vielbeachtete Analyse über die Machenschaften der neapolitanischen Camorra geliefert – und sich damit eingehandelt, dass er seither inkognito und mit Personenschutz leben muss. Seine Weltsicht ist dadurch massiv pessimistisch (realistisch?) geprägt, seine Lebensqualität durchaus frag-würdig, sein kompromissloser Einsatz für Transparenz und Freiheitlichkeit umso erstaunlicher; und seine Darstellung der geschichtlichen Zusammenhänge bzw. die Hypothesen über die Bedingungen der „italienischen Seele“ sind zumindest bedenkenswert und aufschlussreich. Ich möchte das Buch nicht zusammenfassen. Hingegen wähle ich einfach einige Zitate aus, die mich persönlich anregen und bei mir „hängenbleiben“:
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