Hier ein Bilderbogen zu:
Caltagirone – die Töpferstadt in den Monti Iblei
Piazza Armerina bei Regen – und die Villa romana del Casale
Noto – die schönste Barockstadt Siziliens
Terrauza – ein einfach schöner Stellplatz
Syracusa – von antik bis modern
Aetna – Etna – Mongibello
„Der Ätna (italienisch Etna oder auch Mongibello) ist mit rund 3323 Metern über dem Meeresspiegel der höchste aktive Vulkan Europas. Er liegt auf der italienischen Insel Sizilien zwischen Catania und Messina. Am 21. Juni 2013 hat die UNESCO den Ätna in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen.“ Was Wikipedia so nüchtern umschreibt, wird für uns zu einem ganz besonderen Erlebnis zwischen zwei Olivenernte-Wochen.
„Aetna – Etna – Mongibello“ weiterlesenZum Beispiel Adrano
Adrano ist eine eine gut 36’000 Einwohner zählende Stadt an der Südwestflanke des Aetna. Zusammen mit 8 weiteren Gemeinden hat sie Anteil an der Spitze des Aetna – in radialer Anordnung wie ein Tortenstück. Am Ufer des Simeto, eines in das Vulkangestein eingegrabenen Flusses, zeugt die Ponte dei Saraceni von der frühen Besiedelung dieser äusserst fruchtbaren Gegend. Jedoch sind schon Griechen und Römer vorausgegangen … und die Sarazenen ihrerseits seien im 11.Jahrhundert in ganz Süditalien durch die Normannen (daher das hiesige Castello Normanno) verdrängt worden. Später folgten die Kirchen und Klöster; der grosszügige und harmonische Bau des Monastero e della Chiesa Santa Lucia, deren Fassade in Lavastein und Marmor eine lichte Wirkung erzielt, dominiert die Stadt-Ansicht. Solche und weitere Auskünfte erhielten wir von Cavaliere Nicolo Moschitta, dem Präsidenten der örtlichen Tourismusvereinigung Pro Loco Adrano, nachdem wir dieses unscheinbare Büro überhaupt erst erspäht hatten.
„Zum Beispiel Adrano“ weiterlesenSizilien-Süditalien 2019: Wochenbericht 2
Tempus fugit … die Zeit verfliegt. Wir stehen bereits am Ende der dritten Woche in Sizilien. Ich versuche deshalb einen Tour d’horizon mit den markantesten Eindrücken.
Scopello, der malerische kleine Ort gehört anscheinend in die Must-see-Liste und hat sich dementsprechend herausgeputzt. Dennoch wirken die wenigen Gässchen freundlich und authentisch. Bei einem belebenden Kaffee mit Dolce geniessen wir den Dorfplatz im Morgenlicht, während die Einheimischen mit noch leicht verschlafenen Blicken ihre Vorbereitungen treffen für den neuerlichen Ansturm der Touristenbusse. Wir machen Platz und ziehen weiter. Dankbar für die ruhige Nacht auf dem super Stellplatz am Eingang zum Parco dello Zingaro, einer Terrasse über dem Meer mit direktem Blick in den Sonnenaufgang.
„Sizilien-Süditalien 2019: Wochenbericht 2“ weiterlesenCapo Bianco und Scala dei Turchi
Das Capo Bianco ist ein weithin sichtbarer Kreidefelsen nahe der Ausgrabungsstätte Eraclea Minoa, 37 km westlich von Agrigento an der Südküste Siziliens. Wind, Wasser und Wetter haben diese Mergel-Schichten (kalk- und tonhaltiges Sediment-Mischgestein, feine planktonreiche Schlickablagerungen) in faszinierenden Formen ausgewaschen. Die verschiedenen Tageszeiten erzeugen spannende Lichtspiele und Farb-Harmonien.
Aus Stein gehauen – Cave di Cusa und die Tempel von Selinunte
Wir sind wieder mal unserer Leidenschaft auf der Spur: schlichte und einfache Formen in Stein. Spuren der Zeit und der Vergänglichkeit. Zunächst besuchten wir die Cave di Cusa, jene Steinbrüche, in denen die riesigen Säulen für die griechische Tempelanlage von Selinunt direkt aus dem Boden gehauen wurden. Was heute ein lieblicher Olivenhain ist und zum Spaziergang einlädt, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als Steinbruch im Tagebau: offenbar wurde der Kalkstein in dieser flachen Gegend etagenweise dem Boden abgerungen, Lage um Lage. Die sich konisch verjüngenden Säulen-Elemente sind zum Teil mannshoch mit einem Durchmesser von bis zu zwei Metern. Ein Rätsel, wie solche Werkstücke damals gehoben und über hopprige Strassen nach Selinunte transportiert werden konnten.
(Das erinnert uns unweigerlich an die Steinbrüche im Anjou, in denen der Muschelkalk für den Bau zahlreicher Loire-Schlösser aus dem Boden gehauen wurde. Dort oft in Flaschenform in die Tiefe hinunter.)
Geschützt: Zu-fälle: Augenzwinkern eines höheren Bewusstseins?
Sizilien-Süditalien 2019: Wochenbericht 1
Am Montagmorgen 23.September hatten wir noch die Steuer-Schätzung im Hause. Das Auto bereits gepackt, verabschiedeten wir uns dann mit einem gemeinsamen Zmittag von Lisa und Lukas.
In angenehmer und flüssiger Fahrt geht es Richtung Genua, über den San Bernardino ins Tessin. In Mendrisio verlassen wir die Autobahn und beschliessen einen spontanen Übernachtungshalt in Meride. In diesem typischen Tessinerdorf am Fusse des Monte San Giorgio hatte Christoph bereits in seiner Kindheit Ferientage im Albergo seiner Tante Maria verbracht. Stellplatz ausserhalb des Dorfes. Beim abendlichen Spaziergang treffen wir auf dem menschenleeren Dorfplatz tatsächlich auf den mittlerweile 70-jährigen Cousin Stefano. Diese zufällige Begegnung mündet in einen Apéro-Besuch bei Cousine Rita, ein Pizza-Essen, lebhafte Gespräche. Am nächsten Morgen dann die herzliche Verabschiedung beim Capuccino auf dem Dorfplatz.
„Sizilien-Süditalien 2019: Wochenbericht 1“ weiterlesenIl grande cretto – der grosse Riss
In der Nacht vom 14. zum 15.Januar 1968 zerstörte ein gewaltiges Erdbeben die 6000-Einwohner-Stadt Gibellina und mit ihr viele weitere Dörfer im westsizilischen Belice-Tal, einer sehr armen bäuerlichen Bergregion. Über tausend Menschen kamen dabei um und mehr als hunderttausend Menschen wurden obdachlos. Den Berichten nach löste dieses Unglück zwar grosse Hilfsbereitschaft aus; es seien aber grosse Teile der Hilfsgelder in mafiösen Kanälen versickert, während die Bevölkerung immer noch in notdürftigen Baracken hauste.
„Il grande cretto – der grosse Riss“ weiterlesenParco dello Zingaro
Ende der 1970er-Jahre sollte das einzigartige Gebiet des Parco dello Zingaro im Nordwesten Siziliens mit einer Verbindungsstrasse zwischen Scopello und San Vito lo Capo erschlossen werden. Das hätte den Weg bereitet zum Bau von Ferienhäusern und Hotels. Doch in der Bevölkerung rührte sich plötzlich Widerstand, Tausende empörte Sizilianer besetzten das Gebiet und zwangen die Regierung zum Einlenken. Der rohe Tunnel-Durchbruch am Eingang des Parco ist mit dem Protestmarsch vom 18.Mai 1980 zum Symbol des zivilen Widerstands geworden, bei dem sich einfache Menschen wie auch Leute aus Wissenschaft, Kunst und Naturschutz gemeinsam formierten. Der Parco dello Zingaro wurde damit zum ersten Nationalpark Siziliens. An der Felsenküste und in den Bergflanken des Parks sind rund 7000 Pflanzen heimisch, darunter zahlreiche Orchideen-Arten und endemische Pflanzen.
