Eine Rose als Stütze …

Reisen, Unterwegssein, vorübergehend auf ein „richtiges“ Zuhause zu verzichten, sich auf den doch recht knappen Raum des Campers zu beschränken und sich den Unwägbarkeiten – aber auch den bereichernden Zu-fällen – zu öffnen, das ist nicht jeden Tag gleich einfach. Manchmal – etwa nach immer gleichen Wetterprognosen mit unbeständigen Verhältnissen, kühlem Wind und regelmässigen Schauern – kann es auch eng werden, geht man sich auf die Nerven, reagiert gereizt. Dann überträgt sich die unbeständige Wetterlage leicht auf das Gemüt. In solchen Phasen hilft es, wenn man „Nur eine Rose als Stütze“ dabei hat, den gleichnamigen Gedichtband von Hilde Domin (S.Fischer-Verlag, 1959).

Im Regen geschrieben
Wer wie die Biene wäre,
die die Sonne
auch durch den Wolkenhimmel fühlt,
die den Weg zur Blüte findet
und nie die Richtung verliert,
dem lägen die Felder in ewigem Glanz,
wie kurz er auch lebte,
er würde selten
weinen.

Ziehende Landschaft
Man muss weggehen können
und doch sein wie ein Baum:
als bliebe die Wurzel im Boden,
als zöge die Landschaft und wir ständen fest.
Man muss den Atem anhalten,
bis der Wind nachlässt
und die Fremde Luft um uns zu kreisen beginnt,
bis das Spiel von Licht und Schatten,
von Grün und Blau,
die alten Muster zeigt
und wir zuhause sind,
wo es auch sei,
und niedersitzen können und uns anlehnen,
als sei es an das Grab unserer Mutter.

…. um mehr und mehr zu entdecken, dass Zuhause und Beheimatung in aller erster Linie im Innern zu finden sind. Und dass zahlreiche Orte im Äussern (und deren Menschen) einem ans Herz wachsen und zu beheimatenden Bezugspunkten werden können.

Unsere Welt neu denken – eine Einladung

Die Kürzest-Version (ein Neujahrswunsch von Sandra / Autor Johann Wilhelm Wilms):
«Ob ein Jahr neu wird, liegt nicht am Kalender, nicht an der Uhr.
Ob ein Jahr neu wird, liegt an uns.»

Die Kurz-Version („neudeutsch: management summary“) nach Dalai Lama:
«Der Planet braucht keine erfolgreichen Menschen mehr, der Planet braucht dringend Friedensstifter, Heiler, Erneuerer, Geschichtenerzähler und Liebende aller Arten. Er braucht Menschen mit Zivilcourage, bereit, sich dafür einzusetzen, die Welt lebenswert und menschlich zu gestalten. Diese Qualitäten haben wenig mit der Art Erfolg zu tun, die in unseren Kulturen verbreitet ist.»
(Aus dem GEA-Waldviertler-Newsletter von Heini Staudinger am 5.1.2022)

In diesem Sinne: schaffen wir uns gemeinsam ein gutes neues Jahr!

Die Langversion mit spontan ausgewählten Zitaten aus dem gleichnamigen Buch:

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Die Gedanken sind frei

Zum internationalen Tag der Menschenrechte am 10.Dezember
Wir leben gerade in einer schizophrenen Welt-Entwicklung. Den meisten Menschen – wenn sie mal still und ehrlich in sich hineinhorchen – ist klar, dass es so nicht weitergehen kann. Die politischen Kräfte und Instanzen sind am Hyperventilieren, jene Instanzen welche bislang ethisch-moralisch richtungweisend waren, sind unglaubwürdig geworden, die wissenschaftlichen Autoritäten widersprechen sich gegenseitig und die Medien multiplizieren das richtungslose Gegacker ins Unermessliche: „just in time“ und weltweit. Aus den ach-so-entwickelten Teilen der Welt ist derzeit nicht zu erwarten, dass ein neues Lied angestimmt wird: da dominiert immer noch die altbekannte Logik von „mehr desselben“. Wir sind ökologisch, gesellschaftlich, wirtschaftlich und bald auch psychisch am „Ende unseres Lateins“.

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(Wie) kann Partizipation und Dialog gelingen? – meine abschliessende Reflexion zum Summer of Pioneers

„Was ist das für eine Zeit, in der wir so viel zu wissen und so wenig zu verstehen scheinen – in der wir als Menschheit global vernetzt sind wie nie zuvor und uns als Individuen gleichzeitig so einsam und machtlos fühlen? Die Welt beweist uns täglich, dass unsere Art zu denken überholt ist und die nächste Stufe der Integration ansteht. Kosha Anja Joubert führt uns in das Abenteuer Gemeinschaft, in dem jeder und jede von uns eine wichtige Aufgabe hat. Sie zeichnet das Bild einer funktionierenden sinnvollen Gesellschaft, die nicht auf die Macht Einzelner, sondern auf die Weisheit der Vielfalt setzt. Endlich wird das Potenzial der kollektiven Intelligenz für unsere Kultur wirklich greifbar.“
(Klappentext zu K.A.Joubert, Die Kraft der kollektiven Weisheit – wie wir gemeinsam schaffen, was einer allein nicht kann, Kamphausen-Verlag Bielefeld, 2010)

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