Kosha Anja Joubert, Leila Dregger, Ökodörfer weltweit – Lokale Lösungen für globale Probleme, Verlag Neue Erde 2015
Im Januar 2020 habe ich mich in die Lektüre diesen wunderbar inspirierenden und Hoffnung stiftenden Buches vertieft, bin vielen Internetlinks gefolgt, habe zahlreiche Websites von Ökodörfern im deutschsprachigen Raum besucht und berührende Film-Ausschnitte gesehen. Es stimmt mich sehr zuversichtlich, dass solche Projekte, die in den Nach-68er-Jahren lange Zeit als utopische und zwielichtige Kommunen beargwöhnt wurden, sich mittlerweile zu sehr fundierten, ausgereiften und nachhaltigen Lebenskonzepten entwickelt haben.
So beeindruckt mich besonders, dass etwa die Regierung von Ghana die drängenden ökologischen Probleme nicht mehr übersehen will. Sie hat die GEN-Bewegung (Global Ecovillage Network) um Unterstützung angefragt zum Aufbau ökologisch nachhaltiger Dorfgemeinschaften.
Persönlich war mir diese Lektüre Anlass, ein solches Ökodorf in unmittelbarer Nähe kennenzulernen: die Gemeinschaft Herzfeld Sennrüti in Degersheim. Ich kann dort junge Menschen (aus Russland, Türkei und Albanien), die das europäische Freiwilligenjahr EVS absolvieren, als externer Mentor begleiten.
Auch aus diesem Buch seien drei Zitate aufgeführt:
Ross Jackson, Gründungsmitglied der Findhorn-Gemeinschaft in Schottland:
„Wenn es keinen Spass macht, ist es auch nicht nachhaltig.“ (176)
Joss Brooks, Auroville, Südindien
„Das Wichtigste ist in allem die Seele wahrzunehmen, in jeder Form die die Materie annimmt. Denn in der Seele finden wir die Erinnerung an die Zukunft.“ (153)
Fayez Taneeb, Bauer auf der Hakoritna-Farm in Palästina
„Träger guter Nachrichten für andere zu sein, das ist es, was uns zu Menschen macht.“ (166)
„Aus meiner Sicht lebt die Menschheit wie auf einem gemeinsamen Schiff, und niemand hat das Recht, die Stelle, auf der er steht, zu beschädigen, denn das bringt uns alle um. Die Innovationen auf unserer Farm sind wie ein Leuchtturm für all die Menschen, die uns besuchen. Ich habe ein Versprechen abgegeben: Ich werde weiterhin für eine bessere Welt arbeiten und an der kraftvollen, aber einfachen Botschaft, wie man gesunde Nahrung erzeugt. Ich werde die Farm zu einem Modell für viele andere Projekte in der Westbank machen und vertraue darauf, dass mit der Zeit Hunderte von ähnlichen Projekten in ganz Palästina entstehen. Ich hoffe, dass aus dem Globale Campus und GEN-Palästina eine große Bewegung wird, die Menschen im ganzen Land und darüber hinaus verbindet.“ (167)
GEN – Global Ecovillage Network
https://ecovillage.org/projects/map/ bietet ein Verzeichnis der Ökodörfer weltweit
GAIA Education
https://www.gaiaeducation.org/face-to-face/ede-programmes/ bietet einen zweijährigen Masterstudiengang in Ecovillage Design Education