Zeit zum Vatersein – Chancen einer befreienden Lebensrolle

In den Jahren 2003 bis 2007 konnte ich im Auftrag des eidgenössischen Gleichstellungsbüros das Projekt „Väter gewinnen“ durchführen. Bei diesem Projekt ging es darum, Väter zu partnerschaftlicher Rollenteilung in der Familie und damit zu teilzeitlicher Erwerbsarbeit zu ermutigen. Was heutzutage auch in der Schweiz schon deutlich an Boden gewonnen hat, war zu jener Zeit immer noch ziemlich exotisch. Mein Engagement in der Männerarbeit, im Forum Mann St.Gallen und in der schweizweiten Bewegung von maenner.ch bzw. im vaeternetz.ch schuf den nötigen Background zu diesem Projekt.
Nach Abschluss der vierjährigen Projektlaufzeit konnte ich – mit Unterstützung des Lotteriefonds St.Gallen sowie der männerpolitischen Grundsatzabteilung im österreichischen Bundesministerium für Soziales und Konsumentenschutz – ein zusammenfassendes Buchprojekt erstellen. Dieser Beitrag ergänzt das vorausgehende Thema und dient der persönlichen Archivierung.

Autor: Christoph Popp
ISBN 978-3-200-01125-0
Verlagsort, Herstellungsort: Wien
Erscheinungsjahr: Juni 2008
Diese Publikation kann beim BMSK-Bestellservice unter 0800-20 20 74 oder https://broschuerenservice.bmsk.gv.at bezogen werden.
(Hier als pdf-Version. Die gedruckte Version ist in Restexemplaren nur noch beim Autor erhältlich.)

Aus der Einleitung:
Dieses Buch möchte nicht mehr und nicht weniger, als zu selbstbewusstem und reflektiertem Vatersein anregen, Lust an der Vaterrolle wecken und Väter zum gegenseitigen Gespräch über diese besondere Lebensrolle ermuntern. Wenn Väter sich im Familiengeschehen vermehrt „einmischen“, Position beziehen, mit sich verhandeln lassen, mitreden, Interesse zeigen, Anteil nehmen, ihre Vorlieben und ihre Begeisterung einbringen, den gewöhnlichen Alltag mitgestalten…. und dafür auch die nötige Familienzeit einfordern, dann geschieht etwas Neues.
Wir gehen in einem ersten Schritt der Frage nach, wie heutige Väter ihre eigenen Väter erlebten. Erfahrungsberichte aus einem Mail-Wechsel mit derzeit lebenden, aktiven und engagierten Vätern stecken den Rahmen ab. Eine Rückblende in die Geschichte trägt dazu bei, die gegenwärtige Situation der Väter zu verstehen.
In einem zweiten Schritt wenden wir uns der Frage zu, was denn Vatersein bedeutet. Wiederum wird das Feld abgesteckt durch Erfahrungsberichte von Vätern, durch deren Gedanken und Absichten bezüglich ihrer eigenen Rolle als Vater. Dieser Teil wird durch fachliche Reflexionen zur Bedeutung der Vaterrolle ergänzt. Dabei kommen sozial- und entwicklungspsychologische wie auch neurobiologische Aspekte zur Sprache. (VaterWert)
Im dritten Schritt setzen wir uns mit der Frage auseinander, wie Vatersein heute gelebt wird bzw. gelebt werden kann. Fragen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, der eigenen Lebensprioritäten, des Rollenmanagements und der Psychohygiene werden erörtert und konkreten Erfahrungsberichten gegenübergestellt. Hier kommt auch zur Sprache, welche Faktoren im politischen und wirtschaftlichen Leben das Vatersein konstruktiv beeinflussen könnten. (VaterZeit)
Im vierten Schritt geht es darum, konkrete Impulse für die eigene Lebensgestaltung zu gewinnen. Fragmente eines möglichen Selbstverständnisses als Vater werden skizziert. Impulse für die gezielte Reflexion unter Vätern (in Väterrunden etc.) sowie für die Bearbeitung der Väterthematik in höheren Schulen und in der Erwachsenenbildung werden aufgelistet. (VaterStil)
Dass Erfahrungsberichte von Vätern (in Originalzitaten) einerseits und fachlich-theoretische Reflexionen andererseits nebeneinander stehen, ist beabsichtigt. Denn wichtig ist, dass die Aussagen der Väter in ihrer Echtheit wirken können. Die fachlichen Inputs ihrerseits verstehen sich nicht als „Rezepturen“ für den konkreten Vater-Alltag. Es sind Gedankengänge auf einer übergeordneten Ebene, die aber vielleicht dazu beitragen können, das eigene Erleben als Vater aus neuen Perspektiven zu beleuchten.

Zeit zum Vatersein – Chancen einer befreienden Lebensrolle (PDF)

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