Irgendwie heilig

Am 14.Januar 2020 kam PAUL – unser erstes Grosskind – zur Welt. Ein einziges Geschenk, lange ersehnt und erwartet.

Bei mir mischt sich die riesengrosse FREUDE und DANKBARKEIT zuweilen aber auch mit SORGE: in welche Welt ist er derzeit gestellt? – ein Desaster. Welche Lebensbedingungen erwarten ihn? – eine Zumutung. Nur gut, dass der kleine PAUL noch keine Vergleiche anstellt, nicht wertet und nicht hadert. Blosses SEIN.

Sechs Wochen später liege ich neben PAUL’s Wickelmatte am Boden, geniesse den Anblick und die Zeitlosigkeit. Ich betrachte sein glückseliges Strampeln, seine Lust an der Bewegung – und erhasche den ersten Augen-Blick: „Ja Paul, beim Blick in Deine 42-Tage-alten Augen war mir heute, als würden wir uns schon ewig kennen“.

Nochmals einen Monat später ist die „Corona-Krise“ definitiv in der Schweiz angekommen. Nicht nur die Schweiz, nein ganz Europa und viele weitere Teile der Welt stehen praktisch still. Noch lässt sich nicht abschätzen, welche fundamentale Veränderung dies in unsere Welt bringen wird. Nur gut, dass PAUL und seine Eltern derzeit ganz den Augenblick leben, die Innigkeit des ersten Blicks geniessen und sich die Hoffnung nicht nehmen lassen, ja sogar die gute Hoffnung verkörpern.

In mir verstärkt sich derweil die Gewissheit, dass unsere Welt ein einziges grosses Ganzes ist; dass mein Gefühl des „… als würden wir uns schon ewig kennen“ die Ahnung einer umfassenderen Wirklichkeit ist. Alles hängt mit Allem zusammen. Das „panta rhei“ (alles fliesst) der alten Griechen. Und wohl auch kein Zufall, dass „erkennen“ auf französisch „re-connaître“ heisst, wieder (er)kennen.
Oder gar „re-con-naître“ – wieder (re) zusammen (con) geboren werden (naître)?

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