Das Meer in der Eifel – die Maare

Das Thema Geologie und Erdgeschichte lässt uns offenbar nicht los. Ziemlich zu-fällig haben wir auf unserer Heimreise aus Belgien die Vulkan-Eifel als Zwischenstopp ausgewählt; Vulkan-Eifel tönt ja bereits ein wenig abenteuerlich. Und wie: ein Stellplatz mit 1a-Aussicht auf die Hügellandschaft der Eifel, und dabei stehen wir auf einem Kraterrand. Ja, hinter uns geht es rund 20 Meter in die Tiefe. Nach dem Abstieg durch einen lichten Buchenwald steht man vor einem praktisch kreisrunden See, dem Pulvermaar. Aus der Vogelperspektive muss dies wie ein „Auge der Eifel“ erscheinen. Und das Beste in diesen heissen Tagen ist, dass der klare blaue Maarsee auch zum Bade lädt. Wunderbar.

Darüber wollte ich etwas mehr wissen.

Aus <https://www.eifel.info/natur/vulkane/maare-der-eifel>

Die Bezeichnung Maar ist abgeleitet aus dem lateinischen „mare“ (=Meer) und gilt für den durch Wasserdampf-Eruptionen entstandenen, trichterförmigen Vulkantypus, der in die Landschaft „eingesprengt“ ist und sich oft als schüsselartige Form präsentiert. In der ersten Entstehungsphase eines Maars trifft aufsteigendes Magma auf wasserführende Gesteinsschichten, wodurch es zu gewaltigen Explosionen kommt. Das umgebende Gestein wird zusammen mit der Magma in kleinste Bestandteile zerfetzt und aus dem Explosionstrichter geschleudert. Im Bereich des Explosionsherds bildet sich dabei ein Hohlraum, der in einen Explosionsschlot übergeht. Dadurch, dass über dem entstandenen Hohlraum das Gestein zusammenbricht, wird aus dem Explosionsschlot ein Einsturz- oder Maartrichter. Nach Abklingen der vulkanischen Tätigkeit füllten sich die Trichter anschließend mit Wasser. Insgesamt wurden über 70 Maarvulkane gezählt, nur noch zwölf Maare sind heute noch mit Wasser gefüllt, die restlichen sind bereits verlandet.

Aus <https://www.ksta.de/freizeit/ausflug/seen-in-der-vulkaneifel-13-maare-in-der-eifel-und-ihre-besonderheiten-24743278>

Maare sind das Markenzeichen der Vulkaneifel. … Die Maarseen sind als „Augen der Eifel“ bekannt, denn sie sind oft kreisrund und das Wasser leuchtet blau.
Das Pulvermaar liegt südöstlich von Daun. Es gehört neben dem trockenen Strohner Märchen und dem Holzmaar zu den Gillenfelder Maaren. Seine Form ist fast kreisrund. Mit einer Wassertiefe von rund 72m ist es der tiefste Maarsee in der Vulkaneifel. Der See ist von Buchenwäldern umgeben und ein Wanderweg von 2,3km führt entlang des Ufers. Am Ostufer des Maars lädt ein Naturbad zum Baden ein. In der Nähe befindet sich der Campingplatz „Feriendorf Pulvermaar“. Größe: 700 Meter Durchmesser
Tiefe:  72 Meter
Alter: ca. 23.000 Jahre

Wenige Minuten fußläufig des Ortes Immenrath, mitten in einem Naturschutzgebiet, liegt das fast kreisrunde Immerather Maar. Mit einer maximalen Tiefe von nur 2,80 m ist es das flachste Eifelmaar. Ein rund 5 km langer Maarwanderweg führt durch das Naturschutzgebiet. Ein Uferweg von rund 800 m Länge verläuft einmal um das gesamte Maar. In der Nähe des Maars gibt es auch einen Barfuß-Pfad und ein Labyrinth, Teil des „Parcours der Sinne“ in und um Immerath.
Größe: 6 Hektar, Umfang: 371 Meter
Tiefe: 1.5-1.9 Meter, maximal 2,80 Meter
Alter: möglicherweise rund 60.000 Jahre alt

Das Ulmener Maar liegt in unmittelbarer Nähe zur Stadt Ulmen. Dieses Maar ist eines der jüngsten Eifelmaare. Um das Ulmener Maar ranken sich viele Geschichten und Sagen. Am südlichen Rand des Walls befinden sich die Ruinen einer Ritterburg aus dem 11. Jahrhundert. Es führen schöne Wanderwege und Naturlehrpfade durch den Wald und um das Maar. Ein Stück nördlich des Ulmener Maars – durch die Autobahn getrennt – befindet sich der Jungferweiher, ein wieder geflutetes Trockenmaar. Heute befindet sich dort ein Vogelschutzgebiet.
Größe: 510 Meter lang und 350 Meter breit
Tiefe: 37 Meter
Alter: rund 10.900 Jahre

Das Holzmaar liegt im Naturschutzgebiet, zwischen Gillenfeld und Eckfeld. Es ist von Wald umgeben und besitzt durch den Sammetbach einen Zu- und Ablauf. Im Holzmaar leben verschiedene Fischarten. Angler mit einem Angelschein dürfen vom Ufer aus fischen. Ein 4 km langer Rundweg führt um das Maar.
Größe: 6.8 Hektar, Umfang: 325 Meter
Tiefe: 21 Meter
Alter: 25.000 Jahre

Eine hervorragende Broschüre über „die Maare der Vulkan-Eifel und ihre Entstehung“ kann bei der offiziellen Website von Natur- und Geopark Vulkan-Eifel heruntergeladen werden.

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